Belüftung bei E&F Systemen
Die Belüftung innerhalb eines Ebbe-und-Flut-Systems stellt einen wichtigen Aspekt beim Betrieb der Anlage dar. Die selbsttätige Verdrängung entfernt Luft, während das Wasser beim Fluten bis zu seinem Höchststand steigt dadurch werden den Wurzeln Sauerstoff entzoge. Wenn die Pumpe sich ausschaltet, zieht die Schwerkraft das Wasser zurück nach unten. Dadurch wird der Raum um die Wurzeln herum erneut dem atmosphärischen Druck ausgesetzt, der die Hohlräume in dem Medium auffüllt.
Der Wasserfilm, der während der Ebbe an den Wurzeln haften bleibt, weist ein hohes Verhältnis von Oberfläche zur Masse auf. Das bedeutet, selbst während die Wurzeln Sauerstoff absorbieren, ermöglicht ihre große Oberfläche eine erneute Sauerstoffzufuhr, die die Wurzeln versorgt, solange ihre Oberfläche feucht bleibt. Der hohe Sauerstoffgehalt des Wasserfilms unterdrückt auf diese Weise die schädlichsten Lebensformen, indem er die Wurzelzonen krankheitsfrei hält.
Bei anderen Arten der Hydrokultur muss die Lösung gekühlt werden, um diesen Effekt der krankheitsunterdrückenden Lebensformen zu erzielen – beispielsweise um die Wurzeln vor Pythium-Befall zu schützen, eine Form des Wasserschimmels, die für den Zustand verantwortlich ist, der „water rot“ (wörtlich: Wasserfäule) genannt wird. Hierbei sterben die äußeren Zellen der Wurzeln ab, werden braun und schälen sich ab, wenn mit ihnen hantiert wird. Ferner entfällt die Notwendigkeit der zusätzlichen Luftzufuhr durch Pumpen, wodurch die Betriebssicherheit erhöht und die Komplexität verringert wird.
Hydroponische Ebbe-und-Flut-Systeme sind außerdem sehr leise und verbrauchen weniger Strom als andere hydroponische Systeme. Somit können sie in Umgebungen verwendet werden, in denen eine hohe Geräuschentwicklung und übermäßig viele Rohrleitungen unzulässig sind, wie z.B. bei beengten Platzverhältnissen innerhalb des Klassenraums oder der Wohnung.