Die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis ist ein sehr wirksamer natürlicher Gegenspieler der Gemei-nen Spinnmilbe Tetranychus urticae . Phytoseiulus ist eng mit der Spinnmilbe Tetranychus ver-wandt, ernährt sich aber ausschließlich von Spinnmilben. Auch versteckt lebende Spinnmilben wer-den aufgespürt und sicher bekämpft. Durch die birnenförmige Gestalt und glänzend orange-rote Färbung ist die 0,3 bis 0,5 mm große Raubmilbe mit dem bloßen Auge gut erkennbar.
Ihre langen Beine machen sie sehr beweglich und deutlich schneller als Tetranychus. Mit ihrem ersten Beinpaar, das die Funktion eines Tastorgans hat und den scherenförmigen Mundwerkzeugen (Cheliceren), die mit kleinen Zähnchen besetzt sind, greift sie die Beute sicher und verletzt sie. Danach wird das Körperinnere der Beute durch die Abgabe eines Verdauungssaftes verflüssigt und aufgenommen.
Eine ausgewachsene Phytoseiulus-Raubmilbe kann so bis zu 7 Spinnmilben oder 20 Spinnmilbeneier pro Tag fressen. Weibliche Tiere vor und während der Eiablageperiode haben einen darüber hinausgehenden Nahrungsbedarf und fres¬sen entsprechend mehr Spinnmilben und Spinnmilbeneier.
Die Entwicklung der Raubmilbe Phytoseiulus ist stark Temperatur abhängig. Im optimalen Temperaturbereich von 22 bis 26 °C und einer rel. Luftfeuchte zwischen 70 und 80% dauert sie vom Ei über drei Jugendstadien bis hin zum erwachse¬nen Tier zwischen 5 und 7 Tage. Sie ist damit doppelt so schnell wie bei der Gemeinen Spinnmilbe Tetranychus. Auf Temperaturen von über 30°C und unter 10°C reagiert die Raubmilbe mit verzögerter Entwicklung. Bei Temperaturen über 35°C wird die Nahrungsaufnahme ganz eingestellt. Bei optimalen Bedingungen vermehren sich die Raubmilben bei 22 °C um das 300-fache und bei 26°C um das 200000-fache der ausgebrachten Menge.
Anwendung:
Die Anwendung der Raubmilbe sollte bereits bei dem ersten Auftreten der Spinnmilbe erfolgen. Die regelmäßige Be-fallskontrolle ist für das Feststellen des Erstbefalls unerlässlich. In besonders anfälligen Kulturen kann der Einsatz von Phytoseiulus auch vorbeugend erfolgen. Bei der Verwendung von Phytoseiu/us-Streuware die Verpackung vor dem Öffnen am Einsatzort grünlich drehen. Die Raubmilben, die sich gerne unter dem Deckel im oberen Teil der Dose aufhalten, werden so gleichmäßig in dem Trä-germaterial verteilt. Streuen Sie danach den Packungsinhalt auf max. 200 m2 Fläche bei 5 Tieren pro m2 direkt auf die Blätter im mittleren bis unteren Bereich der Pflanzen aus. Die leere Dose sollte noch einige Tage im Bestand verbleiben, damit auch restliche Raubmilben abwandern können. Erhöhen Sie ggf. die Luftfeuchtigkeit auf den Optimalbereich durch das zeitweilige Besprühen der Pflanzen mit Wasser von oben. Achten Sie aber darauf, dass die Blätter nicht zu nass werden, da sonst die auch Raubmilben abgewaschen werden können. Ein in den Bestand gehängtes Hygrometer erleichtert Ihnen die Übersicht über die aktuelle Luftfeuchte in Ihrem Gewächshaus. Je nach Befallsentwicklung sollten weitere Freilassungen erfolgen. Bei geringerer Luftfeuchte kann alternativ oder ergänzend mit Raubmilben der Art Amblyseius califomicus gearbeitet werden.
Erfolgskontrolle:
Als Indiz für den erfolgreichen Einsatz der Raubmilbe Phytoseiulus persimilis sollte sich ein stabiles Verhältnis von Raubmilben zu Spinnmilben von etwa 1:10 eingestellt haben. Dieses Verhältnis sollte sich in der Folgezeit nicht mehr verändern.
- Einsatzort: Innenräume und Gewächshäuser
- Temperaturanspruch: 15 - 34 °C, optimal: 24 °C
- Luftfeuchtigkeit: optimal: 85%, mindestens 65% rF
- Gesamtentwicklung: bei 10°C: 10 Tage, bei 21°C : 7 Tage, bei 25°C: 5 Tage
- Lebensdauer: 3 bis 4 Wochen
- Verpackung: 2000 Stk. in Vermiculit-Tonmineral
- Anwendung vorbeugend: 5 Tiere pro m2, 3-malig im Abstand von 7 Tagen
- Anwendung bei Befall: 5 - 10 Tiere pro m²
- Lagerung: Phytoseiulus sollte noch am selben Tag der Lieferung ausgebracht werden.
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