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Wurzelfäule

10.08.2017
Unter dem Oberbegriff Holzfäule werden verschiedene Pilzgruppen parasitischer Art zusammengefasst (→ Stammfäule, Einleitung). Eine dieser Gruppen ist die Wurzelfäule, deren meist wirtsspezifischen Erreger die Wurzeln vieler Pflanzen befallen können. Nicht nur Bäume und andere Gehölze, sondern auch Zier- und Gemüsepflanzen sowie Erdbeeren sind gefährdet. Auch im Grow-Bereich tritt die Wurzelfäule auf. Als Folge eines Befalls kommt es häufig zum Absterben der Pflanzen.

Wurzelfäule

Auftreten:
Wurzelfäule kann zwar verschiedene Ursachen haben, aber der am häufigsten vorkommende Auslöser ist eine ständige Durchfeuchtung und damit ein Luftmangel des Wurzelballens. Begünstigt wird die stauende Nässe oftmals durch einen verdichteten Boden. Auch eine Überdüngung oder Überangebot von Stickstoff im Dünger begünstigt eine Wurzelfäulen-Infektion. Durch die parasitischen Pilze werden die Wurzeln zerstört, so dass sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Dadurch ist die Versorgung der oberirdischen Pflanzenteile mit dem lebensnotwendigen Nass und Nährstoffen nicht mehr gewährleistet.

Eine lange Lebensdauer ist häufig kennzeichnend für die Wurzelfäule. 10-20 Jahre sind bei manchen Pflanzen keine Seltenheit. Deshalb ist eine besonders gute Entsorgung befallener Pflanzen sowie eine entsprechende Desinfektion der Gartengeräte usw. dringend angeraten (→Bekämpfung).

Die Pilze der Wurzelfäule befallen zwar die Wurzeln der Pflanzen, ihr Auftreten entdeckt man jedoch verständlicherweise meistens (zumindest zuerst) an den oberirdischen Pflanzenteilen. Je nach Pflanzenart macht sich der Befall unterschiedlich bemerkbar. Meistens sind es Kümmerwuchs (dünne, kurze Triebe und Zweige), Welke (gelbe, braune oder rote, schlapp herabhängende Blätter) und dunkel verfärbte untere Stängel, die auf Pilze schließen lassen. Sind die Pflanzenwurzeln sichtbar, so weisen diese ebenfalls eine dunkle, graue oder braune Verfärbung auf und sind manchmal matschig.

Die Wurzelfäule kann viele Pflanzen bzw. Pflanzenarten heimsuchen. Dies gilt gleichermaßen für Garten- als auch Zimmerpflanzen. Besonders betroffen sind
  • Gehölze wie Sträucher, Bäume u.ä. (Azaleen, Rhododendren, Thujen, Wacholder, Eiben, Zypressengewächse, Erlen, Eichen u.ä.
  • Blumen wie Usambaraveilchen, Tigerblume, Lobelien, Flammendes Käthchen, Narzissen, Nelken, Veilchen, Lilien usw.
  • Stauden wie Blaukissen, Götterblumen u.ä.
  • Gemüse- und Gewürzpflanzen wie Artischocken, Grünspargel, Kartoffeln, Tomaten, Dill usw.
  • Sonstige (Palmen, Kakteen, Orchideen, Erdbeeren)
  • Sämlinge (vieler Pflanzen). Wurzelfäule bei Sämlingen führt dazu, dass die kleinen Pflanzen an der Erdoberfläche umkippen (Umfallkrankheit).
Vermehrung: Die meisten Pilze der Wurzelfäule vermehren sich durch Sporen. Diese werden von den Pilzerregern, die manchmal schon Jahre im Erdreich leben, gebildet und verbreiten sich im Bodenbereich besonders durch stauende Nässe. Die Feuchtigkeit trägt sie zu den Wurzeln ihrer (gesunden oder geschwächten) Wirtspflanzen, wo sie in das Gewebe eindringen. Ansonsten erfolgt die Verbreitung im Garten über nicht oder nicht ausreichend desinfizierte Gartengeräte, Schuhwerk und Hände des Gärtners. Auch Regen und Spritzwasser kann dazu beitragen.

Schaden:
Ein Befall mit Wurzelfäule-Pilzen ist für die meisten Pflanzen Existenz bedrohend, man kann sogar sagen, in der Regel tödlich. Dies besonders unter dem Gesichtspunkt, dass das Vorhandensein des unterirdisch agierenden Schädlings erst erkannt wird, wenn es zu spät ist. Da eine Verbreitung der Pilze bzw. ihrer Sporen unter bestimmten Bedingungen leicht vonstattengeht, sind nicht selten ganze Pflanzengruppen betroffen und somit die wirtschaftlichen Schäden ziemlich groß.

Vorbeugende Maßnahmen:
Da eine Bekämpfung dieser Pilze kaum möglich ist, kommt den vorbeugenden Maßnahmen eine umso größere Bedeutung zu. Zu beachten ist, dass einige der nachstehenden Hinweise Pflanzen spezifisch sind:
  • Bei Neupflanzungen die Standortansprüche der Pflanzen berücksichtigen. Wenn diese nicht gegeben sind oder hergestellt werden können, sollte man auf eine Pflanzung verzichten.
  • Pflanzen brauchen in der Regel sehr lockeren, durchlässigen Boden, der Staunässe verhindert. Verdichtetes Erdreich ist nicht für eine Pflanzung geeignet, evtl. verbessert eine Drainage und / oder die Einarbeitung von Sand oder Kies das Substrat ausreichend. Bei sehr lehmigen oder sehr sandigen Böden ist eine Verbesserung mit Kompost oder Rindenhumus angebracht. Manchmal ist auch ein Windschutz von Vorteil (Zypressen).
  • Resistente Pflanzen und Züchtungen sind nicht nur bei Setzlingen und Saatgut empfehlenswert.
  • Dem Gießen muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, um Staunässe zu vermeiden. Das gilt besonders für Topfpflanzen, denn in Übertöpfen und Untersetzern sammelt sich häufig überschüssiges Gießwasser. Deshalb sollten diese genug Abzugsmöglichkeiten haben. Ansonsten gilt mehr oder weniger für alle Pflanzen: Regelmäßiges, aber maßvolles Bewässern. Wie (Überkopf-, Erdbewässerung usw.) und wann das passieren sollte, ist Pflanzen abhängig. Manchmal ist auch kalkarmes und zimmerwarmes Wasser angebracht (Orchideen) und selteneres Gießen vorteilhaft (Flammenden Käthchen).
  • Gartengeräte sauber halten bzw. desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden. Dies gilt auch für die Hände.
  • Düngen ist gut, besonders wenn ein Kalk und Magnesiummangel besteht. Überdüngung ist schlecht und kann zum Schädlingsbefall führen. Besonders mit Stickstoff sollte man vorsichtig umgehen, denn einige Pflanzen (Grünspargel, Löwenmäulchen) vertragen größere Mengen dieses Nährstoffes nicht.
  • Frostschutz ist besonders bei manchen Kübelpflanzen angebracht (Palmen u.ä.)
  • Jungpflanzen im Haus bzw. Keller überwintern zu lassen, ist manchmal vorteilhaft (Artischocken)
  • Auch ein jährlicher Standortwechsel kann von Vorteil sein (Löwenmäulchen)
  • Die Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln (z.B. Schachtelhalmbrühen) kann Positives bewirken, z.B. bei Rhododendren und Azaleen.
  • Genügend Licht ist in der dunklen Jahreszeit wichtig. Dies gilt besonders für Topfpflanzen im Haus (Azaleen u.ä.).
  • Maßvolle Temperaturen (nicht so warm) brauchen viele Pflanzen, die im Haus überwintern.
  • Bei empfindlichen Pflanzen (z.B. Scheinzypressen) kann vorbeugend auch der Einsatz von chemischen Mitteln (Fungiziden) angebracht sein.
Bekämpfung:
Wie gesagt ist eine Bekämpfung von Wurzelfäule praktisch unmöglich. Lediglich bei einem sehr geringen Befall kann es manchmal etwas bringen, wenn man die betroffenen Pflanzenteile bzw. Wurzeln großzügig zurückschneidet und die Pflanzen in einen „passenden“ Standort versetzt. Ansonsten kann man kann eigentlich nur durch bestimmte Maßnahmen verhindern, dass die Pilze sich weiter ausbreiten:
  • Gerätschaften, Schuhe und Hände usw. sauber halten bzw. desinfizieren.
  • Entfernung und Vernichtung der kranken bzw. abgestorbenen Pflanzen. Eine Kompostierung sollte auf keinen Fall vorgenommen werden. Bei Topfpflanzen auch die Behältnisse desinfizieren oder entsorgen.
  • Wurzelfäule-Pilze haben manchmal eine lange Lebenszeit und halten sich hartnäckig im Boden. Deshalb sollte man Kalkstickstoff bzw. Schwefelpräparate zur Desinfektion in den Erdbereich einarbeiten, in dem sich die kranken Pflanzen befunden haben. Manchmal hilft auch das nicht und man kommt nicht umhin, diesen Erdbereich mehrere Jahre für diese Pflanzenart bzw. andere empfindliche Pflanzen zu sperren oder ganz auszutauschen.
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