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Blattläuse

10.07.2017
Bei Blattläusen handelt es sich um verschiedenfarbige (grün, braun, grau, rötlich) tierische Schädlinge, die 0,5-5mm groß werden können. Sie gehören zur großen Gruppe der saugenden Insekten, da sie den Pflanzensaft aussaugen. Es gibt allein in Deutschland über 800 Arten, wobei die meisten von ihnen zur Familie der Röhrenläuse gehören. Weltweit kommen sogar mehr als 3000 Arten vor.

Blatläuse

Auftreten:
Blattläuse sind das am häufigsten auftretende Schadinsekt. Besonders deshalb, weil sie sich ungeheuer schnell vermehren (→Vermehrung). Sie treten häufig (wenn wenig Feinde da sind) als große Kolonien an Triebspitzen und den Unterseiten junger Blätter und Knospen auf. Betroffen sind nicht nur Zierpflanzen, Obst und Gemüse, sondern auch Stauden und Ziergehölze. Einige Blattlausarten sind auch „Spezialisten“, da sie nur auf bestimmten Pflanzen anzutreffen sind. Auch im Grow-Bereich kommen sie vor.

Vermehrung:
Sie vermehren sich auf zweierlei Art. Bei der geschlechtlichen Vermehrung kontaktieren sich wie üblich die männlichen und weiblichen Blattläuse. Die sich daraus entwickelnden Eier (Wintereier) werden von den weiblichen Tieren im Herbst an Triebspitzen von Gehölzen abgelegt, wo sie dann überwintern. Im Frühjahr entstehen aus den Eiern weibliche Läuse, die dann in den nächsten Monaten (ohne männlichen Partner, Jungfernzeugung) lebenden Nachwuchs bekommen. Manche der neuen Blattläuse bilden Flügel aus, so dass sie auf andere Pflanzen und Pflanzenarten wechseln können.

Schaden:
Blattläuse schädigen die Pflanzen, indem sie deren Gefäße mit ihren Saugrüsseln anstechen und den zuckerhaltigen Saft heraussaugen. Dadurch werden den Pflanzen wichtige Aufbau- stoffe entzogen (Wachstumshemmung) und die Blätter und Triebe verformen sich. Zudem bewirken die süßen Ausscheidungen der Läuse (Honigtau), das sich auf ihnen dunkle Pilze ansiedeln (Rußtau). Diese Pilze machen nicht nur die Pflanzen unansehnlich, sondern reduzieren auch die Fotosynthese der Blätter, so dass eine Schwächung des Gewächses erfolgt. Positiv an den Ausscheidungen ist lediglich, das sie auch als Nahrungsquelle für nützliche Insekten (z.B. Bienen) fungieren. Letztendlich gelten über 50% aller Blattläuse als mögliche Überträger von Viruskrankheiten, die zusätzlich die Pflanzen beeinträchtigen können.

Vermehrung von Blatläusen

Vorbeugende Maßnahmen:
Neben einem guten Standort, dem Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln und einer guten Bodenpflege (Lockern, Bewässern, Düngen) spielt der Nährstoffhaushalt des Bodens eine große Rolle. Es darf kein Mangel da sein, aber besonders ist ein Zuviel an Stickstoff zu vermeiden. Daneben ist die Förderung bzw. Verbesserung der Lebensbedingungen der natürlichen Feinde (Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen, Ohrwurm und Raubwanze) empfehlenswert. Dies geschieht besonders durch den nahen Anbau von „Nützlingspflanzen“ (wo diese sich wohlfühlen) und der Schaffung von guten Überwinterungsmöglichkeiten für diese Tiere. Außerdem kann man auch auf blattlausresistente Pflanzen zurückgreifen, die allerdings nur bestimmte Blattlausarten abhalten. Positiv ist letztendlich auch das Anlegen von Mischkulturen.

Bekämpfung:
Die einfachste (physikalische) Bekämpfung ist das Entfernen bzw. Abstreifen der befallenen Blätter und Triebe. Gut wirkt auch das Abspritzen mit einem harten Wasserstrahl. Hausmittel wie Tees, Brühen (z.B. aus Brennnesseln) und Seifen (Neutralseife) sind gut geeignet, besonders im Anfangsstadium bzw. bei mittlerem Befall. Sie werden einfach nur auf die Pflanzen gesprüht, brauchen aber manchmal eine gewisse Wirkungszeit. Ein sehr gutes Ergebnis bei größeren Blattlaus-Kolonien erzielt man mit biologischen Niem- (Neem-) Präparaten (erhältlich im Handel). Die wirkungsvollste natürliche Methode ist der Einsatz von sog. Nützlingen (→Vorbeugende Maßnahmen), die man vielfach käuflich erwerben kann.

Chemische Pflanzenschutzmittel (Spritzmittel, Sticks, Zäpfchen, Stäbchen usw.) sind effizient, wenn auch meistens nicht umweltgerecht. Sie können Boden, Luft und Wasser belasten. Man sollte sie nur einsetzen, wenn es gar nicht anders geht. Keinesfalls aber bei blühenden Pflanzen, da Bienen die giftigen Stoffe aufnehmen können. Selbstverständlich gilt das auch für Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Kräuter), da die chemischen Bestandteile dieser Mittel Krankheiten hervorrufen können.
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