Die wichtigsten Nährstoffe
Damit deine Pflanzen gesund wachsen und am Ende auch schöne, kräftige Blüten produzieren, spielt die richtige Nährstoffversorgung eine große Rolle. Die richtige Versorgung ermöglicht ein gesundes Wachstum, hohe Erträge und eine gute Qualität der Blüten. Aber welche Nährstoffe sind am wichtigsten und welche weniger? Wir zeigen dir, worauf es bei der Nährstoffversorgung wirklich ankommt und was eher eine Nebenrolle spielt.
Kleiner Tip: Vor allem, wenn du gerade erst anfängst, ist es super hilfreich, sich mit anderen Growern auszutauschen oder in erfahrenen Communities Tipps einzuholen. So bekommst du schnell ein Gefühl dafür, was deine Pflanzen brauchen, und kannst von Beginn an alles richtig machen. Also, legen wir los:
Makronährstoffe
Makronährstoffe sind extrem wichtig für deine Pflanzen, da sie das Wachstum und die Qualität der Blüten stark beeinflussen. Aber Vorsicht: Viel hilft nicht immer viel! Eine Überdüngung ist oft schwieriger zu beheben als eine leichte Unterversorgung.
Stickstoff (N)
Stickstoff ist der wichtigste Nährstoff in der Wachstumsphase. Er ist zuständig für die Vermehrung von Chlorophyll und fördert die Photosynthese. In der Blüte solltest du den Stickstoffanteil allerdings reduzieren, sonst könnte das die Blütenentwicklung bremsen.
Phosphor (P)
Phosphor braucht deine Pflanze vor allem in der Blütephase. Er unterstützt die Wurzelbildung, fördert die Energieübertragung in der Pflanze und ist für die Blütenentwicklung unentbehrlich. Wenn zu wenig Phosphor vorhanden ist, wachsen deine Pflanzen langsamer, bilden kleinere Blüten und es zeigen sich dunkle, rötliche Blätter. Zu viel Phosphor kann jedoch die Aufnahme anderer Nährstoffe blockieren.
Kalium (K)
Kalium stärkt das Immunsystem der Pflanze und verbessert die generelle Nährstoffaufnahme. Es reguliert den Wasserhaushalt und sorgt für stabile Zellstrukturen. Bekommt eine Pflanze zu wenig, macht sie sich durch braune Blattränder und erhöhte Krankheitsanfälligkeit bemerkbar. Kalium ist auch bedeutend für die Regulierung von Enzymen und fördert die Produktion von Terpenen, die für das Aroma und die Wirkung von Cannabis verantwortlich sind.
Sekundäre Makronährstoffe
Kalzium (Ca)
Kalzium sorgt für stabile Zellwände und hilft der Pflanze, andere Nährstoffe besser aufzunehmen. Wenn Kalzium fehlt, können sich Blätter kräuseln oder verkümmern, besonders in hydroponischen Systemen. Hier ist es wichtig, Kalzium stets im Auge zu behalten. Kalzium trägt auch zur Verbesserung der Bodenstruktur und der Nährstoffverfügbarkeit bei.
Magnesium (Mg)
Magnesium ist zuständig für die Photosynthese, da es im Chlorophyll enthalten ist. Ein Mangel zeigt sich durch gelbe Blätter mit grünen Blattadern. Magnesium beeinflusst auch die Enzymaktivität und trägt zur Energieproduktion bei. Diese Symptome können jedoch auch auftreten, wenn das sogenannte CalMag Verhältnis nicht passt, obwohl genügend Magnesium vorhanden ist.
Schwefel (S)
Schwefel trägt zur Produktion von Terpenen bei und hat somit einen direkten Einfluss auf das Aroma und die Heilwirkung der Pflanze. Er ist auch an der Stickstoffumwandlung beteiligt, die für ein gesundes Wachstum steht. Ein Mangel ist zwar selten, aber falls es doch passiert, siehst du das meist an blassen Blättern und schlechterem Wachstum.
Mikronährstoffe
Eisen (Fe)
Eisen ist für die Chlorophyllbildung notwendig. Eine Knappheit äußert sich durch gelbe Blätter mit grünen Adern. Besonders in alkalischen Böden kann Eisenmangel auftreten. Eine gute Eisenverfügbarkeit verbessert die Photosyntheseleistung und das allgemeine Wachstum.
Zink (Zn)
Zink ist an der Enzymbildung beteiligt. Eine Armut führt zu kleineren Blättern und verkürzten Internodien. Zink ist auch für die Produktion von Wachstumshormonen wichtig. Ein ausgeglichener Zinkhaushalt sorgt für eine gleichmäßige Entwicklung der Pflanze.
Mangan (Mn)
Mangan unterstützt deine Pflanzen bei der Photosynthese und bei der Stickstoffaufnahme. Manganmangel äußert sich durch fleckige oder schwache Blätter und reduziert das Wachstum. Mangan ist zudem für die Wurzelgesundheit gut und hilft bei der Bekämpfung von oxidativem Stress in der Pflanze.
Kupfer (Cu), Bor (B), Molybdän (Mo) und Chlor (Cl)
Diese Nährstoffe sind für Enzymreaktionen und Stoffwechselprozesse notwendig. Mängel sind selten, können aber Wachstumsstörungen verursachen. Bor ist beispielsweise an der Zellteilung und der Blütenentwicklung beteiligt. Molybdän ist für die Umwandlung von Stickstoff essentiell und spielt eine Rolle bei der Proteinsynthese.
Organisch oder mineralisch düngen?
Neben der Auswahl der passenden Nährstoffe spielt auch die Art des Düngers eine entscheidende Rolle. Organische Dünger wie Kompost, Wurmhumus oder Guano geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, fördern zusätzlich das Bodenleben und sorgen langfristig für eine gesunde Erde. Mineralische Dünger wirken dagegen schnell und ermöglichen dir eine präzise Steuerung der Nährstoffversorgung, weshalb sie oft besonders für akute Mängel oder schnelle Anpassungen genutzt werden. Beide Varianten haben ihre Stärken und Schwächen, daher kommt es ganz auf deine persönlichen Vorlieben, dein Setup und deine Ziele an, welche Methode für dich besser geeignet ist.
pH-Wert und Nährstoffaufnahme
Der pH-Wert des Substrats oder der Nährlösung beeinflusst direkt, wie gut die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann zu Mangelerscheinungen führen, selbst wenn alle Nährstoffe vorhanden sind. Ein optimaler pH-Wert für den Cannabisanbau liegt bei 5,8 bis 6,5 für Hydroponik und 6,0 bis 7,0 für Erde.
Cannabis braucht eine ausgewogene Mischung aus Makro- und Mikronährstoffen, um optimal wachsen zu können. Wenn du das im Blick behältst und regelmäßig überprüfst, wachsen deine Pflanzen gesund und stark, bringen hohe Erträge und sind deutlich widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Wie anfangs erwähnt: Hol dir gern Rat bei erfahrenen Growern – der Austausch hilft enorm, um gleich beim ersten Mal das meiste richtig zu machen.