Effektive Luftzirkulation im Growzelt
Ein gut belüftetes Growzelt ist das A und O, wenn es um gesunde Pflanzen geht. Schimmel, miese Wachstumsbedingungen oder Luftmangel können sonst schnell zum Problem werden. Wir zeigen dir, worauf es bei der Zu- und Abluft wirklich ankommt, wie du Ventilatoren richtig einsetzt und welche Fehler du besser vermeiden solltest - inklusive praktischer Tipps für dein Setup.
Wieso Luftzirkulation so wichtig ist
Pflanzen brauchen ständig frische Luft, um die Photosynthese aufrechtzuerhalten und überschüssige Feuchtigkeit abzutransportieren. Eine gute Luftzirkulation hilft, Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant zu halten, sorgt für eine gleichmäßige Verteilung von CO₂ und beugt so Schimmel und Schädlingen vor. Außerdem stärken regelmäßige Luftbewegungen die Stängel und verhindern, dass sich kleine Klimazonen mit abweichenden Bedingungen bilden.
Abluftsystem
Die Abluft ist die erste Wahl, um die verbrauchte Luft aus der Growbox zu transportieren. Dabei werden überschüssige Wärme, Feuchtigkeit und Gerüche abgeführt. Wichtige Komponente sind:
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Abluftventilator: Die Leistung des Ventilators sollte der Größe des Gewächshauses angepasst sein. Die Luftumwälzung wird in Kubikmetern pro Stunde (m³/h) angegeben. Als Faustregel gilt: Das gesamte Luftvolumen in der Box sollte mindestens 30 Mal pro Stunde ausgetauscht werden.
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Aktivkohlefilter: Ein Aktivkohlefilter verhindert die Ausbreitung von Gerüchen und sollte immer an den Abluftventilator angeschlossen werden. In der Regel sind sie nach 2-3 Durchgängen zu erneuern.
- Luftführung: Die Abluft sollte sich im oberen Bereich der Growbox befinden, da warme Luft und Feuchtigkeit nach oben steigen.
Zuluftsystem
Um nicht direkt einen Unterdruck zu erzeugen, sollte man darauf achten, dass Frischluft nachströmen kann:
Passiv oder aktiv: Bei kleineren Setups genügt oft eine passive Zuluftöffnung, bei größeren Boxen kann ein Zuluftventilator sinnvoll sein.
Platzierung: Die Zuluftöffnungen sollten so weit unten wie möglich angebracht werden, um frische, kühle Luft einzuleiten. Auf diese Weise muss die Frischluft einmal durch die gesamte Growbox strömen.
Vorfilter: Dem Zuluftventilator kann ein einfacher Filter vorgeschaltet werden. Dadurch wird das Eindringen von Staub, Tierhaaren usw. verhindert.,
Umluftventilatoren in der Growbox
Neben der Zu- und Abluft sorgen Umluftventilatoren für eine gleichmäßige Luftverteilung innerhalb der Growbox. Hierauf ist zu achten:
Clip-Ventilatoren: Diese kleinen Belüfter können direkt an den Zeltstangen befestigt werden und sorgen für eine sanfte Bewegung der Pflanzen.
Oszillierende Ventilatoren: Sie bewegen die Luft gleichmäßiger und verhindern einen Wärmestau.
Positionierung: Umluftventilatoren sollten nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein, um Windbrand zu vermeiden. Eine indirekte Luftbewegung ist ideal, d.h. der Luftstrom sollte zuerst auf eine Zeltwand treffen. Viele Züchter ziehen es vor, den Ventilator ganz oben anzubringen und etwas nach unten zu richten.
Häufige Fehler und deren Vermeidung
Zu schwache Abluft
Wenn die Luft nicht schnell genug ausgetauscht wird, kann die Temperatur und Luftfeuchtigkeit stark ansteigen.
Keine Umluft
Ohne Luftbewegung entsteht ein feuchtes Mikroklima, das die Bildung von Schimmel begünstigt.
Zu starker Luftstrom
Direkt auf die Pflanzen gerichtete Ventilatoren können Blätter austrocknen und Stängel beschädigen.
Ungleichgewicht vom Druck
Ein Ungleichgewicht zwischen Zu- und Abluft führt zu Unterdruck/Überdruck oder Luftstillstand. Überdruck begünstigt das Entweichen von Gerüchen durch kleine Öffnungen. Die meisten Züchter empfehlen Normaldruck bis leichten Unterdruck.
Filter nicht regelmäßig wechseln
Verstopfte Aktivkohlefilter reduzieren die Wirksamkeit der Abluft erheblich. Außerdem wird die Geruchsminderung beeinträchtigt.
Abluft nicht aus den Fenster leiten
Leitet man z.B. nur die Abluft in den Raum, in dem die Growbox steht, ohne Frischluft von außen zuzuführen, steigt die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum (Vorsicht Schimmelgefahr in Wohnräumen etc.) und der CO2-Gehalt sinkt, den die Pflanzen für die Photosynthese benötigen.
Schlechte Schlauchverlegung
Zu lange Schläuche oder zu viele Knicke und Kurven vermindern die Leistung der Zu- und Abluftventilatoren.
Um angemessene Bedingungen im Growzelt zu erreichen, empfiehlt es sich, Abluftventilatoren mit Stufenschalter oder Klimaregler zu nutzen – so lässt sich die Leistung flexibel an Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Hygrometer und Thermometer helfen dabei, diese Werte kontinuierlich im Blick zu behalten. Außerdem sollte die Growbox regelmäßig gereinigt werden, um Schimmelbildung und Schädlingsbefall vorzubeugen – schließlich bringt auch die beste Luftzirkulation wenig, wenn die Knospen ständig mit bloßen Händen berührt werden. Weitere Tipps zur Schimmelvermeidung findest du hier. Wer den Luftzug durch die Schläuche als störend empfindet, kann zudem Dämpfer einsetzen, um den Geräuschpegel zu senken.
Eine gut durchdachte Luftzirkulation ist einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Pflanzenzucht in der Growbox. Mit der richtigen Kombination aus Zu- und Abluft, Umluftventilatoren und einer intelligenten Anordnung kannst du das Mikroklima in deiner Growbox optimal gestalten. Vermeide die hier beschriebenen Fehler und setze unsere Tipps um, damit deine Pflanzen in einer angenehmen Umgebung wachsen können.