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Kraut-, Knollen-, und Braunfäule

10.08.2017

Kraut- und Braunfäule (Tomaten) / Kraut- und Knollenfäule (Kartoffeln)

Verursacher der o.g. Krankheiten ist der Pilz Phytophthora infestans. Tritt er bei Tomaten auf, bezeichnet man die Erkrankung als Kraut- und Braunfäule (manchmal auch nur Braunfäule). Schädigt er Kartoffeln, spricht man von der Kraut- und Knollenfäule. Daneben ist er manchmal auch auf anderen Pflanzen (z.B. Petunien, Paprika) zu finden, wenn auch selten.
In jedem Falle ist der Pilz ein Schädling ersten Ranges, denn ein Befall besonders von Tomaten und Kartoffeln führt nicht selten zu erheblichen Ernteeinbußen bis hin zum vollständigen Ernteausfall. Dies gilt sowohl für privaten als auch den gewerblichen Bereich. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Pilz sogar zu Hungersnöten in Irland geführt, da fast die gesamten Kartoffelernten mehrerer Jahre zerstört wurden.

Auftreten:
Besonders bei Freilandkulturen, die der Witterung stark ausgesetzt sind, tritt der Pilz häufig auf. Deshalb kommt den →Vorbeugenden Maßnahmen bzw. geschützten Anbauflächen eine besondere Bedeutung zu. Vielfach kommt noch hinzu, dass der Schadpilz sich bereits im Boden befindet, so dass ein Befall fast unumgänglich ist.

Besonders bei feuchtem Wetter mit Temperaturen unter 15 Grad Celsius entwickelt sich der Schadpilz sehr schnell, und zwar speziell in den Monaten Mai bis August auf Stängeln, Blättern und Früchten. Erkennbar wird ein Befall zunächst durch gelbliche, später gräulich-braune Flecken auf den Blattoberseiten, während sich gleichzeitig auf den Unterseiten ein grauweißer Schimmelrasen bildet. Kurze Zeit danach sterben die Blätter ab (verwelken). Bei entsprechender Witterung werden häufig parallel dazu die Stängel und Früchte bzw. Knollen befallen. Erkennbar sind dann sowohl an den Tomaten und Kartoffeln braune, eingesunkene Flecken. Diese führen bei Tomaten zum Eintrocknen und verhärten des Fruchtfleisches und letztendlich zum Abfall der Früchte. Das Fruchtfleisch der Kartoffeln dagegen verfärbt sich rötlichbraun und verfault nach der Ernte relativ schnell.

Vermehrung:
Wie die meisten anderen Pilzen vermehrt sich auch dieser Pilz mittels Sporen. An den vielen einzelnen Fäden des Pilzrasens unterhalb der Blätter entstehen zunächst Sporenbehälter (Sporangien), die mit Sporen gefüllt sind. Diese werden durch Nässe (Tau, Regen usw.) freigesetzt und dringen durch Öffnungen, Wunden usw. in die Wirtspflanze sowie andere Pflanzen ein. Behilflich ist dabei der Wind oder sind Insekten, so dass die Sporen mehrere hundert Meter weit getragen werden können. Landen sie dann auf feuchten Pflanzen und ist die Außentemperatur ca. 15 Grad Celsius, setzt innerhalb weniger Stunden eine Keimung ein. Diese sorgt bei entsprechender Witterung nach 3-4 Tagen für neue Pilze und somit für eine schnelle Verbreitung des Schädlings. Auch über Regen und Spritzwasser können die Sporen verbreitet werden. Dringt die Feuchtigkeit mit den Sporen in das Erdreich ein, werden die Knollen befallen bzw. die Sporen überwintern darin.

Schaden:
Allgemein geht man davon aus, dass die Kraut- und Braun- bzw. Knollenfäule die bekannteste und bedeutendste Krankheit bei Kartoffeln und Tomaten ist. Bei beiden Kulturen kann der Pilz Phytophthora infestans großen Schaden anrichten und zu erheblichen Ernteausfällen führen. Nicht selten betragen diese über 20 % des Ertrages, bei Tomaten gelegentlich sehr viel mehr bis hin zum Totalausfall. Dies gilt sowohl für den gewerblichen als auch den privaten Bereich. Der Schaden, der vereinzelt an Paprika, Petunien und Auberginen angerichtet wird, ist erheblich geringer.

Vorbeugende Maßnahmen:
Gerade bei der Kraut- und Braun- bzw. Knollenfäule spielt die Vorbeugung eine große Rolle und so gibt es eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen, die je nach Pflanzenart unterschiedlich sein können:

Tomaten
  • Überdachungen wie Tomatenhauben, Folienhäuser oder Gewächshäuser schützen vor Regen und sorgen so dafür, dass die Pflanzen trocken bleiben. Die Ansiedelung und das Auskeimen von Pilzsporen (die Feuchtigkeit brauchen) wird dadurch erheblich erschwert.
  • Gewächshäuser sollten regelmäßig gut durchlüftet werden, damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird.
  • Ein ausreichender Pflanzabstand, der für eine gute Belüftung und somit für ein zügiges Abtrocken der Pflanzen sorgt, ist besonders bei Freilandtomaten wichtig. • Beim Gießen ist darauf zu achten, dass kein Spritzwasser auf die Pflanzen trifft. Eine unterstützende Maßnahme ist in diesem Zusammenhang das Entfernen der unteren Blätter (bis zum Fruchtansatz).
  • Das Anpflanzen resistenter Sorten bzw. solcher mit geringerer Anfälligkeit hilft den Fäulnispilz fernzuhalten, wenngleich die Früchte häufig etwas kleiner wachsen.
  • Bestimmte Spritzmittel beugen dem Pilz gut vor. Angefangen von Kupfersalzpräparaten bis hin zu biologischen Mitteln wie Rhabarberbrühe (zerkleinerte Blätter mit kochendem Wasser übergießen, nach dem Erkalten wöchentlich anwenden).

Kraut- und Braunfäule (Tomaten)

Kartoffeln
  • Ein windoffener Standort ist empfehlenswert. Dabei sollten die Reihen in der Hauptwindrichtung angelegt werden.
  • Beim Pflanzen (Legen der Knollen) sollten bestimmte Abstände beachtet werden. So ist ein Abstand zwischen den Knollen von ca. 50 cm und zwischen den Reihen von 75 cm ratsam.
  • Die Verwendung früher bzw. resistenter Sorten sowie Vorkeimen mindert das Risiko eines Knollenbefalls.
  • Nach der Ernte sollte das Kartoffelkraut vernichtet und möglichst keine Knollen in der Erde zurückgelassen werden.

Tomaten und Kartoffeln
  • Tomaten und Kartoffeln viele Meter weit auseinander pflanzen, damit der Erreger nicht so leicht überragen werden kann.
  • Nacheinander dürfen Kartoffeln und Tomaten nie auf der selben Fläche angepflanzt werden, da sich der Schädling noch häufig in der Erde befindet.
  • Stärkungsmittel wie der Schachtelhalm-Extrakt unterstützen und kräftigen den Wuchs.
  • Eine regelmäßige, zu den Pflanzen „passende“ Düngung ist ebenfalls empfehlenswert. Mit Stickstoff sollte man dabei allerdings zurückhaltend sein, während eine kaliumbetonte Düngung angeraten ist.

Bekämpfung:
Obwohl der Vorbeugung wesentlich mehr Bedeutung zukommt, kann man auch bei einem Befall noch etwas, wenn auch wenig, ausrichten:
  • Besonders im Anfangsstadium hilft es, wenn man die befallenen Blätter sofort (möglichst bei trockenen Wetter) abreißt (nicht schneiden, da Übertragungsgefahr besteht) und vernichtet (am besten verbrennen). Auch wenn eine Ausbreitung des Pilzes dadurch meistens nicht verhindert werden kann, ist zumindest eine Verzögerung des Befalls der „sauberen“ Pflanzenteile nicht ausgeschlossen.
  • Der Einsatz von Pilzbekämpfungsmitteln (Pflanzenschutzmitteln) verspricht (besonders im Anfangsstadium) Erfolg, auch wenn diese Mittel ökologisch nicht unbedenklich sind.
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