Luftfeuchtigkeit beim Indoor-Grow
Beim Indoor-Grow müssen viele Details beachtet werden, um gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte zu erzielen. Ein häufig unterschätzter Faktor ist die Luftfeuchtigkeit. Die richtige Luftfeuchtigkeit kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Ernte und enttäuschenden Ergebnissen ausmachen.
Warum ist Feuchtigkeit wichtig?
Cannabispflanzen reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, insbesondere auf die Luftfeuchtigkeit. Diese spielt in verschiedenen Wachstumsphasen eine entscheidende Rolle:
Keimung und frühe Wachstumsphase: Junge Pflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 65 - 80 %), um gut zu wachsen. Diese Feuchtigkeit fördert die Wurzelbildung und verhindert das Austrocknen der Keimlinge.
Vegetationsphase: In dieser Phase sollte die Luftfeuchtigkeit niedriger sein (ca. 50 - 70%). Zu viel Feuchtigkeit kann Schimmel und Mehltau fördern, zu wenig Feuchtigkeit kann die Pflanzen stressen und ihr Wachstum hemmen.
Blütephase: Während der Blütephase ist eine noch niedrigere Luftfeuchtigkeit (ca. 40 - 50 %) ideal. Dies verhindert Schimmelbildung an den Knospen und fördert die Harzproduktion.
Wachstumsphase | Lufttemperatur | Luftfeuchtigkeit |
Keimung | +24° bis +27° C | 65 - 80% |
Wuchs | +24° bis +27° C | 40 - 70% |
Blüte | +24° bis +27° C | 40 - 50% |
Spätblüte | +21° bis +27° C | 30 - 50% |
Trocknungsvorgang | +21° | 50% |
Reife | +21° | 62% |
Was sind die Auswirkungen unkontrollierter Luftfeuchtigkeit?
Wenn die Luftfeuchtigkeit nicht richtig geregelt wird, können folgende Probleme auftreten:
Schimmel und Mehltau: Hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum von Schimmel und Mehltau, was die Pflanzen schädigen und die Ernte vernichten kann.
Schädlinge: Einige Schädlinge wie Spinnmilben gedeihen in trockener Luft. Eine unausgewogene Luftfeuchtigkeit kann Schädlingsbefall begünstigen.
Stress und Krankheitsanfälligkeit: Schwankungen der Luftfeuchtigkeit können Pflanzen stressen und sie anfälliger für Krankheiten machen.
Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit reduzieren?
Wenn die Luftfeuchtigkeit in deinem Gewächshaus zu hoch ist, kannst du sie mit ein paar einfachen Tricks senken. Zuerst kannst du die Belüftung erhöhen. Das bedeutet, dass du deinen Ventilator auf eine höhere Stufe stellen oder einen stärkeren Ventilator besorgen kannst. Wenn mehr frische Luft ein- und ausgeblasen wird, verringert sich die Luftfeuchtigkeit. Eine weitere wirksame Methode ist der Einsatz eines Luftentfeuchters. Dieses Gerät saugt die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft und sammelt sie in einem Behälter. Das ist besonders nützlich, wenn man die Luftfeuchtigkeit schnell und effektiv senken will.
Wie lässt sich die Luftfeuchtigkeit erhöhen?
Wenn die Luft in deinem Gewächshaus zu trocken ist, gibt es einfache Lösungen. Ein Luftbefeuchter ist in diesem Fall dein bester Freund. Er gibt Feuchtigkeit an die Luft ab und sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit auf das gewünschte Niveau steigt. Du kannst auch die Abluft etwas drosseln, indem du den Ventilator langsamer laufen lässt oder die Luftzufuhr drosselst. Weniger Abluft bedeutet, dass mehr feuchte Luft in der Box bleibt.
Perfekte Wachstumsbedingungen: Luftfeuchtigkeit und VPD
Ein wichtiger Begriff beim Indoor-Anbau ist der Vapour Pressure Deficit (VPD). Der VPD-Wert beschreibt das Verhältnis zwischen Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit und gibt an, wie sehr die Luft nach Feuchtigkeit "dürstet".
Die relative Luftfeuchtigkeit (RH) ist der Prozentsatz der aktuellen Luftfeuchtigkeit im Vergleich zur maximal möglichen Luftfeuchtigkeit bei einer bestimmten Temperatur. Wenn die Luftfeuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen hoch ist, kann die Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen, während sie bei hohen Temperaturen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Mit der richtigen Klimatechnik lassen sich sowohl Temperatur als auch Feuchtigkeit optimal regeln.
Ein optimaler VPD-Wert ist entscheidend für ein gesundes Pflanzenwachstum, da er direkt beeinflusst, wie effizient die Pflanzen Wasser durch Transpiration aufnehmen und verdunsten.
Niedriger VPD-Wert:
Wenn die relative Luftfeuchtigkeit hoch und die Temperatur niedrig ist, hat die Luft wenig Kapazität, zusätzliche Feuchtigkeit aufzunehmen. Dies kann dazu führen, dass die Pflanzen Schwierigkeiten haben, Wasser zu verdunsten, was möglicherweise ihr Wachstum hemmt.
Hoher VPD-Wert:
Wenn die relative Luftfeuchtigkeit niedrig und die Temperatur hoch ist, kann die Luft viel Feuchtigkeit aufnehmen. Dies führt dazu, dass die Pflanzen schnell Wasser verlieren, was sie stressen und ihr Wachstum beeinträchtigen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass der optimale VPD-Wert in den verschiedenen Wachstumsphasen der Pflanze variiert: Während der Keimung und in der frühen Wachstumsphase ist ein niedrigerer VPD-Wert ideal, um die jungen Pflanzen vor Austrocknung zu schützen und die Wurzelentwicklung zu unterstützen. Ein moderater VPD-Wert hilft während der Vegetativen Phase, das Wachstum zu fördern und Schimmelbildung zu vermeiden. Zur Blütephase ist ein höherer VPD-Wert ideal, um die Schimmelbildung an den Knospen zu verhindern und die Harzproduktion zu fördern.
Fazit
Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit beim Indoor-Anbau mag zunächst kompliziert erscheinen, ist aber entscheidend für den Erfolg deiner Ernte. Indem du die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Auge behältst und den VPD-Wert an die jeweiligen Wachstumsphasen anpasst, schaffst du optimale Bedingungen für deine Pflanzen. So vermeidest du Probleme wie Schimmel, Schädlingsbefall und Wachstumsstörungen. Nutze unsere Produkte für Pflanzenschutz und Schädlingsabwehr um deine Pflanzen zusätzlich zu sichern.
Mit ein wenig Übung und den richtigen Werkzeugen wirst du bald merken, wie sich die Gesundheit und der Ertrag deiner Pflanzen verbessern. Denk daran, dass jede Phase des Wachstums individuelle Bedürfnisse hat – und wenn du diese erfüllst, belohnen deine Pflanzen dich mit einer reichen und gesunden Ernte. Viel Erfolg und Freude beim Anbau!