Wann und warum ist Umtopfen wichtig?
Das Umtopfen ist ein Teil des Grows, der die Gesundheit, das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen oft stark beeinflusst. Unabhängig davon, ob du ein erfahrener Gärtner bist oder gerade erst anfängst, ist es wichtig, dass Du weißt, wie man richtig umtopft. Hier zeigen wir dir, wann und wie oft umgetopft werden sollte, welche Vorteile das Umtopfen bietet und welche Vor- und Nachteile das direkte Auspflanzen in den Endtopf hat.
Warum ist Umtopfen wichtig?
Cannabispflanzen benötigen ausreichend Platz für die Entwicklung ihrer Wurzeln. Ein begrenzter Wurzelraum kann das Wachstum hemmen, die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und die Pflanze anfälliger für Krankheiten machen. Umtopfen hilft, diese Probleme zu vermeiden, indem es den Pflanzen mehr Platz bietet und gleichzeitig die Möglichkeit schafft, frische, nährstoffreiche Erde zu nutzen. Je nach Endgröße der Pflanze sollte etwa 2-3 Mal umgetopft werden. Zu kleine Pflanzen in einem zu großen Topf können zu einer schlechten Durchwurzelung des Bodens führen und eine gesunde Bewässerung erschweren.
Wann sollte man umtopfen?
Keimungsphase:
Sobald die Samen gekeimt sind, werden sie in kleine Anzuchttöpfe (z.B. 0,2 bis 0,5 Liter) oder Quelltabletten gesetzt.
Nach etwa 1 bis 2 Wochen oder wenn die Wurzeln den Topf vollständig durchdrungen haben, ist es an der Zeit, die Pflanzen in einen größeren Topf umzupflanzen.
Vegetative Phase:
In dieser Phase wachsen die Pflanzen schnell und benötigen mehr Platz. Die nächste Topfgröße ist oft 2 bis 5 Liter.
Je nach Wachstum der Pflanzen kann nach 1 bis 3 Wochen ein weiteres Umtopfen erforderlich sein. Wenn Sie den Wurzelballen aus dem Topf heben und feststellen, dass keine Erde herausfällt, können Sie ohne weiteres umtopfen. Dies ist der beste Indikator.
Ein weiterer Hinweis zum Umtopfen ist, wenn die Wurzeln aus den Löchern des Topfes unten wachsen.
Blütephase
Vor Beginn der Blütephase sollte die Pflanze in ihren endgültigen Topf (10 bis 20 Liter oder mehr) umgetopft werden. Während der Blüte sollte möglichst nicht mehr umgetopft werden, da dies Stress verursachen kann.
Wie oft sollte man umtopfen?
Die Anzahl der Umtopfvorgänge hängt von der Kulturmethode und der Endgröße der Pflanze ab. Ein typischer Ablauf könnte folgendermaßen aussehen:
Keimling: 0,2–0,5 Liter
Frühe vegetative Phase: 1–3 Liter
Spätere vegetative Phase: 5–15 Liter
Endphase: 20 Liter oder mehr (je nach Anbauziel)
Bei kleineren Pflanzen kann es auch sinnvoll sein, nur 1-2 mal umzutopfen.
Wie wird richtig umgetopft?
Um die Pflanze nicht zu beschädigen, sollte vorsichtig umgetopft werden.
Vorbereitung
Wählen Sie einen Topf, der mindestens dreimal so groß ist wie der aktuelle.
Bereiten Sie frische, hochwertige Erde vor.
Es ist besser, die Pflanze vor dem Umtopfen nicht zu wässern und die Erde etwas leichter werden zu lassen. Dies erleichtert das Umtopfen im Gegensatz zu sehr feuchter Erde.
Entfernen der Pflanze
Den Topf von allen Seiten leicht zusammendrücken, um Erde und Wurzeln aus dem Topf zu lösen.
Die Pflanze am unteren Stamm festhalten und den Topf vorsichtig kippen.
Wenn sich der Topf nicht leicht abnehmen lässt, klopfen Sie leicht auf die Seiten des Topfes.
Einsetzen in den neuen Topf
Füllen Sie den neuen Topf so hoch, dass er mit dem Wurzelballen die Zielhöhe erreicht.
Die Pflanze einsetzen und den Topf rundherum mit Erde auffüllen, ohne die Wurzeln zu quetschen.
Klopfen Sie gelegentlich leicht auf den Topf, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Die Erde leicht andrücken und gießen.
Vorteile des Umtopfens
Optimales Wurzelwachstum: Effektivere Wurzelbildung und damit bessere Aufnahme von Nährstoffen.
Einfacheres Gießen: Zu viel Erde für eine bestimmte Pflanzengröße erschwert die richtige Bewässerung.
Krankheitsprävention: Zu lange feucht gehaltener Boden ist anfällig für Krankheitserreger.
Samen direkt in den Endtopf setzen: Vor- und Nachteile
Einige Grower ziehen es vor, die Samen direkt in den endgültigen Topf zu pflanzen, um den Stress des Umtopfens zu vermeiden. Diese Methode hat Vor- und Nachteile.
Vorteile:
Weniger Stress: Die Pflanze wird nicht durch das Umtopfen gestört.
Zeitersparnis: Die Notwendigkeit, den richtigen Zeitpunkt für das Umtopfen zu bestimmen, entfällt.
Einfachheit: Ideal für Anfänger oder Auto-Flowering-Sorten.
Nachteile:
Wassermanagement: Große Töpfe können dazu führen, dass die Erde zu lange feucht bleibt, was zu Wurzelfäule führen kann.
Wurzelwachstum: Die Wurzeln können sich weniger effizient entwickeln, da sie nicht gezwungen sind, den Topf zu durchdringen.
Platzbedarf: Große Töpfe benötigen von Anfang an mehr Platz im Kulturraum.
Autoflowering Strains
Automatisch blühende Samen, auch Autoflowering-Samen genannt, sind für ihre Fähigkeit bekannt, unabhängig von der Lichtdauer automatisch zu blühen. Diese Eigenschaft, die auf genetischen Merkmalen der Cannabis ruderalis-Pflanze beruht, macht sie besonders bei Anfängern beliebt. Im Gegensatz zu den photoperiodischen Sorten haben die Automatic-Sorten eine feste Lebensdauer von etwa 8 bis 12 Wochen, was sie stressempfindlich macht, insbesondere beim Umtopfen.
Umtopfen bedeutet für Pflanzen immer Stress, da die empfindlichen Wurzeln beschädigt werden können. Bei photoperiodischen Sorten kann dieser Stress durch eine verlängerte Wachstumsphase ausgeglichen werden. Automatische Pflanzen hingegen können sich nicht erholen, da sie unabhängig von äußeren Faktoren blühen. Eine Wachstumsverlangsamung durch Umtopfen wirkt sich direkt auf die Größe und den Ertrag aus.
Außerdem haben Selbstblüher meist eine kompaktere Wurzelstruktur, die sich nach dem Umtopfen oft nicht mehr optimal ausbreiten kann. Aus diesem Grund sollten Autoflowering-Samen direkt in den endgültigen Topf gepflanzt werden, der idealerweise ein Volumen von 10 bis 15 Litern hat. Dies minimiert den Stress.