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Mehr Aroma und Potenz durch Curing

23.12.2024
Curing von Blüten

Die Ernte ist nur der halbe Weg zu hochwertigem Gras. Das Curing, also das kontrollierte Aushärten der getrockneten Blüten, ist der Schlüssel zu besserem Geschmack, intensiverem Aroma, sanfterem Rauch und erhöhter Potenz. Doch schon vor der Ernte ist eine kontrollierte Anbauumgebung entscheidend, um optimale Bedingungen für das spätere Curing zu schaffen. Growbox LED Komplettsets bieten eine effiziente Lösung zur Steuerung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht während des gesamten Grows. Ein sorgfältiges Curing ist der letzte konsequente Schritt nach der Ernte, um das volle Potenzial der Blüten auszuschöpfen.

Was genau ist Curing?

Curing beschreibt den Prozess, bei dem Blüten nach der Trocknung in einem kontrollierten Umfeld gelagert werden, um chemischen Prozessen Raum zur Entfaltung zu geben. Dies umfasst neben der Angleichung der Feuchtigkeit innerhalb der Blüte auch den Abbau von überschüssigem Chlorophyll und anderen unerwünschten Stoffen, wodurch Rauchgefühl, Geschmack und Aroma verbessert werden.

Nach der Ernte setzt sich die Bildung von Cannabinoiden unter dem Einfluss von Sauerstoff fort. Während des Curings, werden bestimmte nicht-psychoaktive Cannabinoide in THCA, die Vorstufe des psychoaktiven THC, umgewandelt. Dadurch steigt der THC-Gehalt der Blüten mit der Zeit an.

Vorteile des Curings sind:

  1. Besserer Geschmack und Aroma:
    Die Terpene, die für den Geruch und Geschmack verantwortlich sind, bleiben durch das richtige Aushärten erhalten.

  2. Sanfterer Rauch:
    Curing entfernt restliches Chlorophyll und andere Verbindungen, die den Rauch kratzig und unangenehm machen können.

  3. Verbesserte Wirkung:
    Das Cannabinoidprofil der Blüten reift weiter. Die Vorstufe THCA wird dabei langsam zu aktivem THC, wodurch sich der THC-Gehalt und damit die Wirksamkeit ständig erhöhen.

Curing von Blüten

Chlorophyll schon vor der Ernte reduzieren

Eine Möglichkeit, den Curing-Prozess zu unterstützen, beginnt schon vor der Ernte. Viele erfahrene Grower geben ihren Pflanzen vor der Ernte eine Dunkelphase von 24-48 Stunden. In dieser Phase baut die Pflanze verstärkt Chlorophyll ab, was später zu einem sanfteren Geschmack führt.  Die Blätter enthalten einen hohen Anteil an Chlorophyl, daher ist es zu empfehlen, überschüssige Blätter so gut wie möglich zu entfernen, bevor das Curing beginnt. Dies erleichtert das Curing und sorgt für einen angenehmeren Rauch.

Terpenenerhalt beim Curing

Terpene sind aromatische Verbindungen, die in den Trichomen der Blüten gebildet werden und für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Sie wirken im Zusammenspiel mit Cannabinoiden wie THC und CBD und tragen so wesentlich zum sogenannten Entourage-Effekt bei. Die empfindlichen Verbindungen können durch falsches Trocknen und Lagerung leicht zerstört werden; vor allem Licht, Hitze und Sauerstoff setzen ihnen zu.

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Curing

1. Vorbereitung: Trocknung

Bevor das Curing beginnen kann, müssen die geernteten Blüten richtig getrocknet werden:

  • Schritt: Hänge die frisch geernteten Pflanzen kopfüber in einem dunklen Raum auf.

  • Optimale Bedingungen: Temperatur von ca 18 °C und Luftfeuchtigkeit von 45-55 %.

  • Dauer: 1 bis 2 Wochen oder bis die Äste beim Biegen leicht knacken.

2. Das richtige Gefäß zur Lagerung

Für das Curing benötigst du luftdichte Behälter, idealerweise Glasgefäße wie Einmachgläser. Plastikbehälter sollten aus zwei Gründen vermieden werden:

  1. Statische Aufladung: Plastikbehälter können statisch aufgeladen sein, was dazu führt, dass die wertvollen Trichome – die Harzdrüsen, die Cannabinoide und Terpene enthalten – am Gefäß haften bleiben und verloren gehen.

  2. Materialeigenschaften: Plastik kann Chemikalien oder Gerüche abgeben, die den Geschmack und die Qualität der Blüte beeinträchtigen.

3. Der Curing-Prozess

  • Tag 1-7: Öffne die Gläser zweimal täglich für etwa 15-20 Minuten, um frische Luft hinein- und überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen.

  • Wichtige Werte: Die ideale Luftfeuchtigkeit im Glas liegt bei 58-62 %. Kleine Bluetooth-Feuchtigkeitsmesser und Boveda-Packs im Glas sind hilfreich.

4. Langfristiges Curing

Nach etwa zwei Wochen sollte sich die Feuchtigkeit im Glas reguliert haben und die Lüftungsintervalle können verkürzt werden. Ein idealer Curing-Prozess dauert zwischen 4 und 8 Wochen – manche Grower lassen ihre Blüten sogar mehrere Monate reifen.

Häufige Fehler beim Curing

Zu hohe Feuchtigkeit:
Fördert Schimmelbildung und kann den kompletten Glasinhalt ruinieren.
Tipp: Verwende Hilfsmittel zur Feuchtigkeitskontrolle (z. B. Boveda-Packs).

Ungenügende Lüftung:
Ohne ausreichendes Lüften kann die überschüssige Luftfeuchtigkeit nicht entweichen. Das führt zu einem stickigen Mikroklima, das Schimmel begünstigen kann.
Tipp: Stelle sicher, dass die Gläser regelmäßig geöffnet werden.

Zu schnelles Trocknen:
Wenn die Blüten zu schnell trocknen, gehen Geschmack und Konsistenz verloren da ein Teil der Terpene und Cannabinoide verdampft. Das Ergebnis ist oft ein weniger wirksames Endprodukt.
Tipp: Lass den Trocknungsprozess langsam ablaufen und achte auf eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Zu volle Gläser:
Dies sorgt dafür, dass sich die Luft innerhalb des Glases nicht richtig verteilt und Feuchtigkeits-Nester entstehen können.
Tipp: Befülle das Glas höchstens auf 3/4 des verfügbaren Volumens.

Ein wenig mehr Wartezeit kann's ausmachen

Das sorgfältige Curing ist ein entscheidender Schritt, um die bestmögliche Qualität der Blüten zu erreichen. Bereits vor der eigentlichen Trocknungs- und Curingphase kann durch eine gezielte Dunkelphase und das schonende Entfernen überschüssiger Blätter die Qualität verbessert werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Terpenen zu, die maßgeblich für Aroma und Geschmack verantwortlich sind. Eine langsame, schonende Trocknung und das richtige Curing schonen diese empfindlichen Verbindungen, erhöhen die Haltbarkeit und führen letztlich zu einem rundum hochwertigeren Endprodukt.

Boveda Packs zur Feuchtigkeitsregulierung

Häufig gestellte Fragen

Wie lange sollte man Blüten curen?

Ein gutes Curing sollte mindestens 4 Wochen dauern, damit sich die wichtigsten Prozesse entfalten können. Viele Grower schwören aber auf 6 bis 8 Wochen, da Aroma, Wirkung und Rauchgefühl in dieser Zeit noch runder werden. Manche lassen ihre Blüten sogar mehrere Monate reifen, solange Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant passen. Entscheidend ist, dass du Geduld mitbringst, zu kurzes Curing führt fast immer zu harschem Rauch und flachem Geschmack.


Warum ist Curing überhaupt nötig?

Frisch getrocknete Blüten enthalten noch viele Stoffe wie Chlorophyll, Stärke oder Zucker, die den Rauch kratzig und unangenehm machen können. Beim Curing werden diese Stoffe langsam abgebaut, während Terpene und Cannabinoide stabilisiert werden. Dadurch entfalten die Blüten ihr volles Aroma, schmecken deutlich intensiver, rauchen sich sanfter und haben oft auch eine stärkere Wirkung, weil sich das Cannabinoidprofil weiterentwickelt.


Kann man Blüten auch zu lange curen?

Ja. Nach einigen Monaten verlieren die Blüten langsam an Frische, vor allem wenn das Glas nicht komplett luftdicht ist oder zu oft geöffnet wird. 6 Monate bis 1 Jahr sind meist ohne Probleme möglich, danach nimmt die Qualität meist ab.


Welche Temperatur ist ideal beim Curing?

Optimal sind 18 bis 22 °C. Bei höheren Temperaturen verdampfen Terpene schneller und die Blüten verlieren an Aroma. Unter 16 °C läuft der Prozess dagegen langsamer, was die Reifung verzögern kann. Wichtig ist außerdem, die Gläser dunkel zu lagern, da auch Licht die empfindlichen.


Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit im Glas sein?

Im Glas solltest du eine relative Luftfeuchtigkeit von 58 bis 62 % anstreben. Unterhalb von 55 % trocknen die Blüten zu stark aus und werden brüchig. Über 65 % steigt das Risiko für Schimmel rapide an. Kleine Hygrometer, die direkt im Glas liegen, sind eine große Hilfe. Viele Grower nutzen zusätzlich Boveda-Packs oder ähnliche Feuchtigkeitsregulatoren, um ein stabiles Klima zu gewährleisten.

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