Richtiges Klonen von Stecklingen
Die Vermehrung von Cannabispflanzen durch Stecklinge, auch Klonen genannt, ist eine effiziente Methode, um genetisch identische Pflanzen zu erzeugen. Diese Methode ermöglicht es dir, die besten Eigenschaften deiner Lieblingspflanzen zu bewahren und mehrfach zu reproduzieren. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du Stecklinge richtig schneidest und wurzeln lässt, um eine hohe Erfolgsquote zu erzielen.
Auswahl der Mutterpflanze
Die Mutterpflanze sollte gesund, kräftig und frei von Schädlingen und Krankheiten sein. Wähle eine Pflanze, die sich in der vegetativen Phase befindet, da dies die besten Voraussetzungen für das Klonen bietet und Stecklinge von blühenden Pflanzen weniger gut wurzeln. Die Mutterpflanze sollte gut etabliert und kräftig sein, um starke Stecklinge zu liefern. Im Idealfall sollte die Pflanze mindestens vier bis sechs Wochen alt sein, damit genügend starke Äste für die Stecklinge vorhanden sind.
Benötigtes Material
Bevor du anfängst, vergewissere dich, dass du alle notwendigen Materialien zur Hand hast. Du brauchst ein scharfes, steriles Skalpell oder eine Rasierklinge (z.B. aus unserer Kategorie Scheren & Skalpelle), um saubere Schnitte zu machen und Infektionen zu vermeiden. Die Anwedung von Klon-Gel oder -Pulver (Wurzelhormon) ist zu empfehlen, da es die Bildung neuer Wurzeln stimuliert und die Erfolgsrate erhöht. Zusätzlich werden kleine Töpfe oder Behälter (z.B. Jiffy-Pellets) benötigt, die mit Anzuchterde oder einem anderen geeigneten Medium (Erde & Substrate bei growland kaufen) gefüllt werden. Ein feiner Handsprüher hilft, die Stecklinge regelmäßig zu befeuchten, und eine durchsichtige Plastikhaube oder ein Mini-Gewächshaus aus unserem Growzubehör sorgt für die nötige hohe Luftfeuchtigkeit.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Stecklinge schneiden
Zuerst wird ein gesunder Zweig von etwa 10-15 cm Länge mit mehreren Blattpaaren an der Mutterpflanze ausgewählt. Es ist wichtig, dass der Zweig kräftig und vital ist, damit der Steckling einen guten Start hat. Mit einem scharfen, sterilen Skalpell oder einer Rasierklinge wird der Zweig schräg angeschnitten, um die Oberfläche für die Wurzelbildung zu vergrößern. Ein schräger Schnitt maximiert die Oberfläche, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann, was die Wurzelbildung fördert. Entferne dann die unteren Blätter des Stecklings, so dass nur die oberen 2-3 Blattpaare übrig bleiben. Dies reduziert die Verdunstung und erleichtert die Wurzelbildung, da die Pflanze ihre Energie auf die Wurzelentwicklung konzentrieren kann.
Schritt 2: Wurzelbildung fördern
Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Klongel oder Klonpulver, um die Bildung neuer Wurzeln zu fördern und die Erfolgsrate zu erhöhen. Das Wurzelhormon stimuliert das Wachstum der Wurzelzellen und verbessert die Chancen für eine erfolgreiche Wurzelbildung. Stecke den behandelten Steckling in das vorbereitete Anzuchtmedium, sei es ein Jiffy-Pellet oder Anzuchterde, und drücke das Medium vorsichtig an, um den Steckling zu stabilisieren. Achte darauf, dass der Steckling fest sitzt, aber das Medium nicht zu stark komprimiert wird, um eine gute Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten.
Schritt 3: Stecklinge pflegen
Die Stecklinge und das Medium leicht mit Wasser besprühen, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für eine erfolgreiche Wurzelbildung unerlässlich ist. Die Stecklinge sollten immer feucht, aber nicht nass gehalten werden, um Fäulnis zu vermeiden. Decken Sie die Stecklinge mit einer durchsichtigen Plastikhaube ab oder stellen Sie sie in ein Minigewächshaus, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Dadurch entsteht ein feuchtes Mikroklima, das die Wurzelbildung fördert. Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Ort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, da diese die zarten Stecklinge verbrennen könnte. Die ideale Temperatur für ein optimales Wachstum liegt zwischen 20 und 25 °C.
Schritt 4: Wurzelbildung überwachen
Die Stecklinge täglich leicht mit Wasser besprühen und das Anzuchtsubstrat feucht, aber nicht nass halten. Eine kontinuierliche Feuchtigkeitszufuhr ist für die Wurzelbildung wichtig. Die Plastikhaube täglich kurz lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden und Frischluft zuzuführen. Dadurch wird die Luftzirkulation verbessert und das Krankheitsrisiko verringert. Nach 7-14 Tagen sollten die ersten Wurzeln sichtbar sein. Um zu prüfen, ob die neu gebildeten Wurzeln Widerstand leisten, ziehe vorsichtig an den Stecklingen. Spürt man einen leichten Widerstand, haben die Wurzeln begonnen, sich im Substrat zu verankern.
Tipps zur erfolgreichen Klonung
Um die Erfolgsquote beim Klonen weiter zu erhöhen, sollte immer mit sterilem Werkzeug und sauberen Händen gearbeitet werden, um Infektionen zu vermeiden. Sorgfältige Hygiene verhindert, dass Krankheitserreger die jungen Stecklinge schädigen.
Geduld ist wichtig; gib den Stecklingen genügend Zeit, Wurzeln zu bilden! Ein übereiltes Umpflanzen kann zum Misserfolg führen, da die Wurzeln noch nicht stark genug sind, um das Umpflanzen zu überstehen. Achte auch darauf, dass die Stecklinge ausreichend belüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden, indem du die Abdeckung regelmäßig öffnest und frische Luft zuführst.