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Echter & falscher Mehltau

28.02.2025

Der Mehltau ist der Alptraum vieler Hobbygärtner und Landwirte. Aber wusstest du, dass es zwei verschiedene Arten gibt? Echter und Falscher Mehltau sehen sich zwar ähnlich, haben aber unterschiedliche Ursachen und Bekämpfungsstrategien. Wir erläutern hier, wie du sie unterscheiden kannst, welche Pflanzen besonders anfällig sind und was du dagegen tun kannst.

Echter Mehltau

Echter Mehltau – Der "Schönwetterpilz"

Wie entsteht echter Mehltau?

Echter Mehltau wird durch verschiedene Pilzarten aus der Familie der Ständerpilze (Erysiphaceae) verursacht. Er tritt vor allem bei warmem und trockenem Wetter auf und bevorzugt Pflanzen wie Rosen, Weinreben, Zucchini, Apfelbäume, Tomaten und Kräuter wie Minze. Der Pilz verbreitet sich über Sporen, die mit dem Wind transportiert werden. Besonders gefährdet sind Pflanzen, die durch falsche Düngung, Wassermangel oder zu dichte Bepflanzung bereits geschwächt sind.

Woran erkennt man echten Mehltau?

Wenn du an deinen Pflanzen einen mehlig-weißen Belag entdeckst, der sich zuerst auf der Oberseite der Blätter zeigt und später auch an Stängeln und Blüten auftritt, ist das oft ein erstes Warnsignal. Die Blätter können sich einrollen, vergilben und sogar vertrocknen. Obwohl sich der Belag leicht abwischen lässt, taucht er meist bald wieder auf – ein Zeichen dafür, dass der Pilz sich ungehindert ausbreitet. Langfristig wird das zu einem eingeschränkten Wachstum führen und deine Erträge mindern. Halte deine Pflanzen im Blick und achte darauf, frühzeitig gegenzusteuern.

Echter Mehltau

Was kann man dagegen tun?

  • Befallene Pflanzenteile entfernen und entsorgen:
    Am besten in den Hausmüll, nicht auf den Kompost, da sich die Sporen sonst weiterverbreiten.

  • Luftzirkulation verbessern:
    Pflanzen nicht zu dicht setzen, um die Belüftung zu fördern.

  • Hausmittel nutzen:
    Verdünnte Milchlösung (1:9 mit Wasser) zum Sprühen – die Milchsäurebakterien helfen gegen den Pilz.
    Natronlösung (1 TL Natron auf 1 Liter Wasser) kann das Pilzwachstum hemmen.
    Knoblauch- oder Zwiebelsud wirken pilzhemmend und stärken die Pflanze.

  • Vorbeugend resistente Sorten wählen:
    Viele moderne Züchtungen sind widerstandsfähiger gegen Mehltau.

  • Pflanzen regelmäßig kontrollieren:
    Je früher der Befall erkannt wird, desto einfacher ist die Bekämpfung.

Falscher Mehltau – Der "Feuchtigkeitsliebhaber"

Wie entsteht falscher Mehltau?

Der Falsche Mehltau wird durch Eipilze (Peronosporaceae) verursacht und liebt feucht-kühles Wetter. Besonders betroffen sind Salat, Gurken, Basilikum, Wein, Kohl und Spinat. Die Pilzsporen verbreiten sich über Wassertröpfchen auf den Blättern und infizieren die Pflanze, wenn diese längere Zeit feucht bleibt. Staunässe und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung.

Woran erkennt man falschen Mehltau?

Wenn du an deinen Pflanzen gelbliche bis bräunliche Flecken auf der Oberseite der Blätter entdeckst und auf der Unterseite ein grau-violetter Schimmelrasen erscheint, handelt es sich um falschen Mehltau. Die betroffenen Blätter verwelken und sterben oft ab – bei starkem Befall kann sogar die ganze Pflanze eingehen. Achte also genau auf diese Anzeichen, um frühzeitig eingreifen zu können und deine Pflanzen vor weiteren Schäden zu schützen.

Falscher Mehltau

Was kann man dagegen tun?

  • Betroffene Blätter frühzeitig entfernen:
    Infizierte Pflanzenteile direkt abschneiden und entsorgen.

  • Morgens statt abends gießen:
    So können die Blätter tagsüber gut abtrocknen.

  • Bodenlockerung und Drainage verbessern:
    Um Staunässe zu vermeiden.

  • Pflanzen stärken mit natürlichen Mitteln:
    Schachtelhalmbrühe (wirkt durch die enthaltene Kieselsäure stärkend auf die Zellwände).
    Rainfarntee oder Brennnesseljauche als Spritzmittel.

    • Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel:
      als letzte Option einsetzen (bei starkem Befall und nach Absprache mit Experten).

    Vorbeugung von Mehltau

    Um Mehltau von vornherein zu vermeiden, solltest du auf folgende Maßnahmen achten:

    • Standortwahl:
      Gut belüftete Plätze bevorzugen

    • Gießverhalten:
      Nicht über die Blätter gießen, sondern direkt an die Wurzeln

    • Pflanzabstände:
      Nicht zu dicht setzen, damit Luft zirkulieren kann

    • Natürliche Stärkungsmittel:
      Pflanzenjauchen, Milch oder Knoblauchauszüge helfen

    • Sortenwahl:
      Mehltauresistente Pflanzen bevorzugen

    • Regelmäßige Kontrolle:
      Frühzeitiges Erkennen und schnelles Handeln verhindern größere Schäden

    • Fruchtwechsel einhalten:
      Besonders im Gemüsegarten ist ein jährlicher Wechsel der Pflanzenstandorte hilfreich, um Krankheitserreger nicht zu fördern.

    Fazit

    Echter und falscher Mehltau sehen zwar ähnlich aus, benötigen aber unterschiedliche Bedingungen und Maßnahmen. Während echter Mehltau Trockenheit liebt, fühlt sich falscher Mehltau bei Feuchtigkeit wohl. Mit den richtigen vorbeugenden Maßnahmen kannst du deinen Garten effektiv schützen. Falls es doch zu einem Befall kommt, helfen Hausmittel und eine aufmerksame Pflege, um die Pflanzen gesund zu halten.

    Pflanzenpflege

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